Der Fliegerangriff auf die Zeppelinwerft in Friedrichshafen

Stuttgart, 21. November. (W. B.)

Bekanntmachung des Stellvertretenden Generalkommandos des 13. Armeekorps:

Heute Mittag 12 Uhr 15 erfolgten durch zwei englische Flieger, die schon frühzeitig bemerkt und gemeldet worden waren, Angriffe auf die Luftschiffwerft in Friedrichshafen. Durch das in Bereitschaft stehende Abwehrkommando und die in Friedrichshafen stehende Infanterie wurde alsbald der eine der Flieger, ein englischer Marineleutnant, herunter geschossen und schwer verletzt gefangen genommen, während der andere in der Richtung nach dem Schweizer Ufer entkam.

Mehrere von den Fliegern herabgeworfene Bomben richteten an der Luftschiffwerft keinerlei Schaden an, dagegen wurden durch Sprengstücke von der Zivilbevölkerung ein Mann getötet und mehrere Personen verwundet. Das abgestürzte Flugzeug ist nur wenig beschädigt.

Friedrichshafen, 21. November. (W. B.)

Durch die Bombenwürfe des herunter geschossenen Fliegers, der am Kopfe und an der Hand schwere Verletzungen erlitt, wurde ein 21 Jahre alter, aus der Schweiz gebürtiger Schneidergeselle namens Wiedmann auf der Stelle getötet. Zwei Frauen wurden schwer verletzt, eine am Kopf und an der Achsel, der anderen wurde der linke Unterarm weggerissen. Die Vermutung, daß der zweite Flieger im Bodensee ertrunken sei, bestätigt sich nicht. Er hat vielmehr in ziemlich niedriger Fahrt über Manzell eine Bombe geworfen, die ihre Wirkung aber verfehlte.

Basel, 21. November. (Priv.-Tel.)

Die französischen Flieger, die Friedrichshafen bombardierten, überflogen Schweizer Boden.

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