L 19 beskudt af hollænderne/de
Indholdsfortegnelse
L 19 von den Holländern beschossen
Um Mittwoch mittag überflog ein Zeppelin, der anscheinend durch Nebel außer Kurs geraten war, Ameland. Der Zeppelin fuhr sehr niedrig und war keine 100 Meter vom dortigen militärischen Posten entfernt. Die Küstenwache gab mehr als 60 Schüsse auf den Zeppelin ab, der zweifelsohne getroffen wurde und nordöstlich verschwand. Am Mittwoch wurde Zeppelin L 19 auch in Hollum beschossen und getroffen. Am Donnerstag morgen überflog abermals ein Zeppelin Ameland.
Die Grausamkeit des King Stephen
Daily Mail meldet: Ein englischer Trawler traf L 19 120 Meilen von Spurnhead entfernt, dass östlich Ameland liegt. Die Deutschen boten den Trawlerschiffern Geld, wenn sie sie retten wollen; aber da 22 Mann auf den Luftschiff anwesend waren und aus lautem Hammern hervorging, dass noch weitere Personen anwesend waren, magte der Schiffer es mit seiner neunköpfigen Besatzung nicht, etwas zu tun. Er sichtete das Luftschiff Mittwoch früh und erstattete Donnerstag nachmittags Bericht.
Das wirkliche Ergebnis des "Zeppelin"Angriffs auf England
Von zuständiger Stelle erfahren wir über das Ergebnis des Luftangriffes in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar 1916 das Folgende:
- Liverpool. Hauptziele des Angriffs waren die Docks, Hafen- und Fabrikanlagen. Die Wirkung der Bomben war gut, während der Rückfahrt der Schiffe war noch weithin ein mächtiger Brand sichtbar. Eine Reihe von Brücken- und Hafenanlagen wurde so schwer beschädigt, daß sie vorläufig nicht mehr benutzbar sind. Es soll auch eine Anzahl von Schiffen auf dem Mersey schwer getroffen sein, u. a. ein unterhalb Birkenhead liegender Kreuzer und ein Transportschiff der Leyland Line. Eine Stallung mit 200 Pferden wurde durch Feuer zerstört; die Pferde und die kanadischen Wachmannschaften sollen dabei umgekommen sein. In Birkenhead, Garston und Bootle ist großer Schaden angerichtet worden. Booth Line und Yeoward Line sind durch die teilweise Zerstörung ihrer Dockanlagen schwer geschädigt. Drei Schiffe wurden sehr mitgenommen. Die angrenzenden Trockendocks und Maschinenfabriken sowie die "Birkenhead Drydock, Engine & Boiler Works" wurden vollkommen zerstört. Im ganzen wurden über 200 Häuser durch Bomben oder Brand zerstört. An der Merseymündung (in Bootle) wurde eine Pulverfabrik völlig zerstört. In Crewe, südöstlich von Liverpool, sind die Bahnanlagen stark beschädigt, wodurch der Verkehr mit London unterbrochen wurde. Militärlager sollen dort in Brand gesetzt worden sein.
- Manchester. Angriffsziel waren in erster Linie die Hochofenwerke, die mit gutem Erfolg mit Bomben belegt wurden. Zwei Hochofenwerke und zwei größere Fabriken (Eisenwerke) wurden völlig zerstört. Eine Reihe anderer Fabrikanlagen hat beträchtlichen Schaden erlitten.
- Sheffield. Im Süden der Stadt wurden zwei Hochöfen beworfen, von denen der eine zum großen Teil zerstört wurde. Ferner wurden mehrere große Industrieanlagen und der Bahnhof mit Bomben belegt. Außerdem sollen zwei Schuppen, die militärischen Zwecken dienen, zerstört sein. Starke Brände wurden nach dem Angriff noch lange Zeit beobachtet.
- Nottingham. Angriffe wurden ausgeführt auf große Fabrikanlagen und Hochöfen, wobei sehr gute Wirkung beobachtet wurde. Ferner auf eine Batterie, die, nachdem sie unsere Luftschiffe wirkungslos beschossen hatte, zum Schweigen gebracht wurde. Eine Munitionsfabrik und mehrere Fabrikanlagen wurden stark beschädigt. Östlich von Nottingham bei Grantham wurden die Bahnanlagen zerstört, so daß der Betrieb mehrere Tage unterbrochen werden mußte. Der bei weitem größte Schaden ist in Sheffield und Nottingham angerichtet worden; Londoner Versicherungsgesellschaften schätzen denselben auf 400000 Pfd. Sterl.
- Birmingham. Zwei große Regierungswerke und zwei Munitionsfabriken sind völlig zerstört, eine Brauerei beschädigt. Großer Schaden wurde überhaupt in Staffordshire, Shropshire, Ceshire, Leicestershire, Lincolnshire und Yorkshire angerichtet. - In Eccleshill bei Bradford wurden eine Munitionsfabrik und drei Spinnereien, in Partington durch eine Bombe 22 Häuser zerstört.
- Humber. Eine Batterie, die ihr Feuer ohne Ergebnis auf eines unserer Luftschiffe richtete, wurde angegriffen und zum Schweigen gebracht. Geschütze und Scheinwerfer der Batterie wurden zerstört. Ferner wurden auf eine Anzahl von Industrieanlagen am Humber sowie auf ein Hochofenwerk mit ausgedehnten Anlagen Bomben geworfen. Überall wurden gute Erfolge beobachtet. In Grimsby wurden die Kais, Werften und Lagerhäuser zum Teil schwer beschädigt, ebenso mehrere Fracht- und Fischdampfer. Ein Heu- und Strohlager ist niedergebrannt, wodurch beträchtlicher Schaden entstanden ist. Zwischen Hedon und Salt Enden (unterhalb Hull) wurde ein Pulvermagazin zerstört. In der Nähe von Hull ist eine Eisengießerei schwer beschädigt. In Hull selbst sollen die Verheerungen sehr groß gewesen sein und denen in Sheffield und Nottingham nahezu gleichkommen. In der Kingstreet ist ein Häuserblock gänzlich zerstört. Die Bahn- und Hafenanlagen haben derart gelitten, daß große Schwierigkeiten in den Betrieben entstanden sind. Mehrere in den Docks liegende Handelsschiffe sollen beschädigt sein. Oberhalb Goole wurde ein Hochofen schwer beschädigt. Ferner sind auf dem Humber der Kleine Kreuzer "Caroline" und die Zerstörer "Eden" und "Nith" versenkt worden. Der Kleine Kreuzer "Caroline" ging in 6 Minuten unter; 31 Mann der Besatzung wurden getötet, 58 verwundet und 47 ertranken.
- Great Yarmouth. Eine Fabrik und verschiedene Industrieanlagen wurden mit Bomben belegt, wobei gute Wirkung beobachtet wurde. Ferner wurde an der englischen Ostküste noch eine Batterie zum Schweigen gebracht. An der Ostküste Englands ist weiterhin der englische Dampfer "Franz Fischer" von einem Luftschiff versenkt worden.
Die moralische Wirkung des Angriffs scheint sehr stark gewesen zu sein. Bestätigt wird dies indirekt durch die englische Presse, die über die bisher wirkungslosen Abwehrmaßnahmen klagt und die die Forderungen des englischen Binnenlandes nach Luftabwehrgeschützen und Flugzeugen lebhaft unterstützt. Der Finanzausschuß der Liverpool Corporation hat beschlossen, alle in ihrem Besitz befindlichen öffentlichen Gebäude der Stadt gegen Schaden durch Luftangriffe zu versichern. Der gesamte Betrag dieser Versicherungen durch lokale Gesellschaften soll etwa 3000000 Pfd. Sterling betragen.
Noter
- Berliner Volks-Zeitung 5. februar 1916. [1]
- Der Weltkrieg am 24. Februar 1916 - stahlgewitter.com
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