Tønder 1917 Bockholt om skibet Royal/de

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Liebe Mutter

Letzten Montag hatte ich ein für Luftschiff ganz eigenartiges Erlebnis. ...

Bei Doggerbank sichtete ich neben vielen holländischen Fischern eine norwegische Bark, beladen mit Grubenholz, die bei meinem Näherkommen unaufgefordert stoppte und die Mannschaft in die Boote steigen ließ. Ich ging auf Rufweite ran und erfuhr: Ladung nach England.

Darauf machte ich Wasserlandung, ließ ein Boot längsseits kommen, setzte meinen Steuermann und 2 U-Offiziere bewaffnet mit einer kleinen Taschenpistole mit 4 Schuß und 1 Sternsignalpistole, die ja riesig gefährlich ausschaut, hinein, die Vonbordgabe eines weiteren Mannes und eines Masch.-Gewehres mit 250 Schuß scheiterte daran, daß das Schiff durch das Vonbordsteigen der drei ersten Leute zu insgesamt 250 kg zu leicht wurde und gegen meinen Willen hochging.

So erteilte ich meinem Steuermann von oben noch schnell Befehl, mit der Prise nach Horns Riff zu steuern, won wo ich ihn abholen lassen wollte durch die Vorposten-Boote, dann durfte ich stolz als erstes Luftschiff in diesem Kriege anliegenden FT-Spruch an Flottenchef aufgeben, den ich mir aufzuheben bitte. Nachdem ich weiter aufgeklärt und kehrt gemacht hatte, suchte ich meine Prise, fand sie aber leider in dem inzwischen aufgekommenen Nebel nicht mehr.

Nach meiner Landung erklärte mir der F.d.L. am Telefon, es habe ihm erst geschienen, als hätte ich eine riesige Dummheit gemacht, vonwegen Luftschiff-Falle pp. Aber nun gratulierte er mir doch, hoffentlich käme die Prise heil nach Hause.

Als aber am nächsten Tag gar keine Nachricht von dem ausgesandten Vorpostenboot eingelaufen, fiel mir doch etwas das Herz in den Hosen, bis abends FT-Telegramm Nr. 2 einlief, so daß ich mir noch einen Grog nach dem anderen runterkippte.

Am nächsten Tage ist ganz der gute Pieter Strasser, der F.d.L., liebenswürdig wie er ist, gleich selbst nach Cuxhaven gefahren und hat seine erste Luftschiffprise sich angesehen, meinen Ob.Steuermannsmaaten zum Steuermann befördert und den beiden U-Offizieren das Eiserne Kreuz gegeben, das sie noch nicht hatten. Nun werden wohl nächstens neue Bestimmungen herauskommen über den Kreuzerkrieg durch Luftschiffe; der Adjudant hat mich schon telefonisch wegen dieser Mehrarbeit beschimft...

Vielen herzlichen Gruß an Dich und Tante Fina, Dein ...

Noter[redigér]

Brev skrevet af L 23's kommandant Ludwig Bockholt til sin mor angående opbringningen af barken Royal den 26. april 1917. [1]