Slesvig-Holsten-Stormarn 1460 privilegium/de
Privilegium for Slesvig, Holsten og Stormarn
PlattyskWy Cristiern van godes gnaden to Dennemarken Sweden Norwegen der Wenden unde Gotten koningh, greve to Oldenborch unde Delmenhorst, bekennen unde betugen openbare mid desseme jegenwardigen unseme breve vor alle den jennen, dede ene sehn, horen offte lesen, dat de erwerdigen prelaten, strengen ridderschop, ersamen stede unde inwonere des hertogdomes to Sleswik, der lande unde greveschop Holtsten unde Stormeren uns hebben gekoren to eneme hertogen to Sleswigk greven to Holsten unde to Stormeren vorben.; hebben ok uns annamet unde huldiget vor eren heren nicht alse eneme koninge to Dennemarken, men alse ereme heren desser vorgeschreven lande mid underschede aller article unde stucke hir na utgedrucket. To deme ersten umme bestentlicheid dersulven lande an (vre)de to holdende, willen wy unde scholen den cristenen loven, godesdenst unde de rechtverdicheid holden, holden laten, beschermen unde nicht krenken, men meren na unseme vormoge, enen isliken inwoner der erben(omeden) lande gestlik unde werlik, ridderschop, stede alse Sleswik Flensborch Hadersleve Hamborch Kiil Ytzeho Rendesborch unde alle andere stede clene unde grot der vorg. lande ere inwonere, den kopman unde wanderenden minschen bi ereme rechte unde vriiheid to latende unde se dar ane beschermen, unde alle ere privilegia, vriheid, recht unde alle erlike sede unde wonheit over alle desse vorg. lande willen unde scholen de besegelen, vorbreven unde besteden samptliken unde eneme isliken besundergen de dat eschet. De wy ok alle in crafft desses breves nu vulborden, tolaten unde besteden ewich to blivende. Ok arge sede, de jegen god unde recht sind, afftokerende na unseme vormogen. De Lubeschen scholen bruken aller vriiheid, de se unde ere kopmann mid rechte an dessen landen had hebben bi tiden unses seligen ohmes hertogen Alffves. Hebben se ok privilegia, der en unse vorg. ohme plichtich was to holdende, de love wy en ok to holdende. Vurder bekenne wy unde stan to, na deme dat wy mid sampt unsen leven broderen heren Mauriciusze unde Gerde greven to Oldenborch unde Delmenhorst van bord wegene de negeste erve na dode unses seligen ohmes heren Alffves vorg. to densulven landen sin, dat wy to densulven landen gekoren sind to eneme heren alse vorgeschreven is nicht alse eyn koningh to Dennemarken, men umme gunst, de de inwonere desser lande to unser personen hebben; nicht to ervende desse land jenigeme van unsen kinderen edder frunden, men na unseme levende, alse wy nu van vriihen willen gekoren sind to dessen landen van den inwoneren erben., so mogen se unde ere nakomelinge, also dicke alse desse land los werden, beholden eren kore to kesende den to eneme heren enen van unsen kinderen, efft der nen were, dat god affkere, to kesende enen van unsen rechten erven. De denne koren werd alse vorgescreven steid, de schal sine lehne eschen unde entfan van sinen lenheren dar se aff to lehne gan unde don alse sik van rechte bort. Uppe dat sodane woldaet unde gunst der inwonere desser vorg. land en unde eren nakomelingen sy unschedelik, men to ewigen tiden fromelik unde nutte, scholen se offt jenich van en he sy gestlik edder werlik nicht plichtich wesen, uns to volgende, denen edder hulpe don buten dessen landen. Ok schole wy nemande uth dessen landen vorg. in saken, de liiff edder gud andrepen, vor uns laden to rechte, men eyn islik schal in sodanen saken sin recht soken binnen landes alse sik gebort. Offt wy krich anslogen umme vrede unde nutticheid desser land, na rade unde vulborde unde willen der menen redere desser lande. Edder wolde we buten edder binnen landes desse vorgeschreven edder nageschreven article krenken, so scholen unde willen wy dar jegen wesen, unde eyn islik schal plichtich wesen, truwelken dar to tohelpende, dessen breff unde endracht an allen eren stucken to beschermende. Wy, unse erven unde nakomelinge scholen unde willen ok nene schattinge edder bede don over de inwonere desser land samptliken edder besundergen, utgescheden unse egene bunden unde lansten, de unvorsettet unde unvorpandet sind, sunder frundliken willen unde tolåt endrachtliken vulbord aller redere unde manschopp desser lande gestlik unde werlik. Willen ok unde scholen betalen alle schulde unde plichte unses seligen ohmes Alffves wandages hertogen to Sleswik erg.; unde wanner wy willen inlosen vorkoffte gudere uppe wedderkoep, vorsettede edder vorpande gudere desser lande, dat willen wy unde scholen don mid unseme eghenen gelde. Laven ock willen unde scholen alle breve unses vorg. seligen ohmes holden, de sik boren to holdende mid rechte. Wy unde unse nakomelinge scholen unsen husfrowen nene gudere voregenen edder vorplichten an dessen landen ane na rade unde vulbord alle unser redere der land. Wy laven na rade, willen unde vulbord unser redere an deme hertogdome Sleswigk stede hebben enen landbornen man ut dessen landen to eneme drosten over dat hertogdom, de alle sake schal vorscheden, de eme na utwisinge des rechtes hört to schedende; desgelik to hebbende over dat land to Holsten unde Stormeren enen marschalk, de ok sin ambacht do so sik bort. Densulven drosten unde marschalk scholen wy vorsehn, dar se eren staet affholden unde der de se to sik eschen an den rad, na deme wy des mid en overeenkomen. Unse droste unde marschalk scholen ok des jaers vakene dingk holden unde recht an den jegenen des landes, dar id mest behoff deit. Wy willen unde scholen ok alle jar sulven eens landrecht holden in islikeme lande, wanner wy sunder hinder sind, unde horen denne alle merklike clage unde de vorscheden na rade unser redere. Unse droste unde marschalk scholen baven alle dingk an deme rechte gode vor ogen hebben unde waren sik, soverne se ere eere, ruchte unde gud leff hebben, dat se nene gunst edder gave nemen vor recht. Weret, dat se des vorwunnen worden, wy wolden dat richten uppe dat hogeste. Darumme scholen alle drosten unde marschalke uns sweren in den hilgen, dat se willen richten, so se rechtest weten unde bevragen konen, nene gunst edder gave dar vor to nemende. Hirumme beden wy allen unsen rederen, vogeden unde undersaten nu unde an tokommenden tiden, offte we wolde vorweldigen unsen drosten edder marschalk, dat se en bistendich sin unde helpen ere recht beschermen, wor unde wanner se dat eschende werden. Desse vorben. land laven wy na alle unseme vormoge holden an gudeme vrede, unde dat se bliven ewich tosamende ungedelt. Darumme schal nemand veyden den anderen, men eyn islik schal sik nogen laten an recht. Uppe dat sodan vrede destobet holden werde, scholen wy unde willen unse amptmanne alse drosten, marschalk, schenken, kokemester, vogede unde dergelik hebben an dessen landen inwanere desser land unde en unse slote, borge unde lehne darsulvest don unde anders nemande. Wanner wy willen an desse land tehn, so scholen unse droste, marschalk, amptmanne unde vogede desser land uns bestellen nogaftige denere, de uns annamen unde bi uns bliven dewile wy in densulven landen wesen willen. Willen ok mid velheid volkes, gesterie unser, unser husfrowen edder unser kindere de land nenerleye wiis beswaren, men scholen alle unse teringe unde stad holden van unsen renten. Den plochman edder husman schal nemand beroven edder bernen, all worde sin here geveydet, bi broke des landvredes. Nachdeme de inwonere desser vorg. land uns sodane gunst, willen unde vruntschop bewiset hebben, so lave wy en unde eren nakomelingen se alle to holdende schadelos van aller maninge, ansprake, veyde unde anvechtinge de schen mochten, offte etlike sik seden recht to hebbende to dessen vorg. landen, samptliken edder besundergen, van ansprake wegene unser leven brodere unde den heren van Schowenborch, ok offt jemand sik mende to wesende eyn lenhere der lande Holsten unde Stormeren, samptliken edder bezundergen; offte ok nu we sik vorleninge mende to hebbende uppe etlike desser land van macht des keysers edder wor id aff were gestlik edder werlik. Offte redere desser land mid deme drosten unde marschalke to nutticheit der land edder etliken jegen wes boden, setteden, schickeden edder vrede makeden mid naberen desser land, scholen wy unde willen alle stede unde vast holden wente to unser tokumpst unde sedder uns holden in den saken na rade unser redere darsulvest na gelegenheit der sake. Wy laten ok dat nu to unde vulborden in crafft desses breves, also dat de droste unde marschalk effte unse redere mogen vorvolgen unde rechten de jennen, de dar jegen don. Ok willen wy unde scholen na unseme vormoge schicken, dat men holde in deme hertogdome dat lowbok, wor id nicht en is jegen article desses breves. De slote der land schal men holden van den renten, unde offt dar redlik broke vallet, de scholen unse vogede winnen na landrechte edder mid vruntschup unde nicht mit wald. Hefft we in den landen Holsten unde Stormeren hollesch edder ander recht, de dat will affsetten, so wy dar to eschet werden, willen wy sulkes affleggen unde gunnen en Holsten recht. Wes eyn inwaner desser land gestlik edder ridderschupp hebben will to siner egene behoff unde nicht to kopenschop, dar dorff he nergen vore tolnen in dessen landen. Unse vogede in dessen landen scholen de slote unde stede holden to unser truwen hand, na unseme affgande to truwer hand unser erben. redere, de se vord scholen holden to truwer hand des, de denne here werd to den landen na vorgeschreven wise. Offt etlik van binnen edder van buten mid wald desse land vorg. beschedigen wolde edder jegen landrecht dede, so mogen unse droste marschalk unde redere unse undersaten vorsammelen an unseme affwesende unde keren sodane wald unde arch aff, dar schal eyn islik to helpen. An unseme affwesende mogen unse droste unde marschalk beden wes en dunket nutte sin vor de land wente to unser tokumpst. Alle desse vorg. article sweren wy in den hilgen in guden truwen na unseme besten vormoge stede unde vast to holdende, unde laven vord vor uns, unse erven unde nakomelinge, alle desse sulven article unde stucke vorg. unde enen isliken bi sik den erwerdigen unde werdigen heren prelaten, ridderschupp manschupp unde gemenen inwoneren des hertogdomes to Sleswik unde der lande Holsten unde Stormeren unde to truwer hand den rederen der sulven lande vorben. stede unde vast to holdende, unvorbroken sunder arch, unde hebben des unse koninglike secret nedden an dessen breff heten hangen. Unde to merer witlicheid hebben wy Johannes to Aarhusen, Kanutus to Wiborch, Jacobus to Borlum, Hinricus to Ripen van densulven gnaden bischoppe, Otte Nielssone, Erik Ottenssen, hoffmester, Clawes Rennow marschalk, Eggerd Frille, Niels Erikssone, Peter Howenschild, Knud Hinrikessone, Johan Biornssen, Strange Nielssen, Johan Oxe, Lodwich Nielssen, Johan Rantzow unde Johan Frille riddere redere unses allergnedigesten heren vorg. unse ingesegele hengen laten nedden an dessen breff, de gegeven is to Ripen des negesten midwekens na deme sondage alse men singet in der hilgen kerken invocavit na unses heren bord verteinhundert in deme sestigesten jare. |
TyskWir Christian von Gottes Gnaden König zu Dänemark, Schweden, Norwegen der Wenden und der Goten, Graf zu Oldenburg und Delmenhorst, bekennen und bezeugen mit dieser unserer gegenwärtigen Urkunde öffentlich vor allen denen, die sie sehen, hören oder lesen, dass die ehrwürdigen Prälaten, die gestrenge Ritterschaft, die ehrsamen Städte und die Einwohner des Herzogtums Schleswig wie der Lande und Grafschaft Holstein und Stormarn uns zum Herzog zu Schleswig und Grafen zu Holstein und Stormarn gewählt haben. Sie haben uns auch als ihren Herren angenommen und uns gehuldigt, und zwar nicht als einem König zu Dänemark, sondern als ihrem Herren in den genannten Landen mit Festsetzung aller der Artikel und Bestimmungen, die im folgenden aufgeführt sind. Zum ersten wollen und sollen wir zur Wahrung beständigen Friedens in diesen Landen den christlichen Glauben, den Gottesdienst und die Gerechtigkeit erhalten, erhalten lassen, beschirmen und nicht verletzen, sondern nach unserem Vermögen mehren, jeden Einwohner in den Landen - er sei geistlich oder weltlich - Ritterschaft, die Städte wie Schleswig, Flensburg, Hadersleben, Hamburg, Kiel, Itzehoe, Rendsburg und alle anderen kleinen und großen Städte und ihre Einwohner, den Kaufmann und wandernden Menschen bei ihren Rechten und Freiheiten lassen und darin beschirmen. Wir wollen und sollen auch alle ihre Privilegien, ihre Freiheit, ihr Recht und jede geziemende Sitte und Gewohnheit in allen diesen Landen besiegeln, verbriefen und bestätigen in ihrer Gesamtheit und jedem besonders, der es verlangt. Wir genehmigen, billigen und bestätigen mit dieser Urkunde jetzt auch, dass sie für alle Zeiten bleiben mögen. Schlechte, gegen Gott und das Recht verstoßende Sitten wollen wir nach unserem Vermögen abwenden. Die Lübecker sollen alle Freiheiten, die sie und ihre Kaufleute zur Zeit unseres seligen Oheims Adolf in diesen Landen mit Recht gehabt haben, genießen. Wenn sie auch Privilegien haben, die ihnen unser Oheim zu halten verpflichtet war, geloben wir, sie ihnen ebenfalls zu halten. Ferner bekennen und anerkennen wir, dass wir, weil wir mit unseren Brüdern, den Herren Moritz und Gerd, Grafen zu Oldenburg und Delmenhorst, nach dem Tode unseres seligen Oheims, des genannten Herrn Adolf, durch Geburt die nächsten Erben dieser Lande sind, zum Herrn dieser Lande, wie oben dargelegt, nicht als König von Dänemark gewählt worden sind, sondern um der Gunst willen, die die Einwohner dieser Lande für unsere Person hegen. Die Lande sollen nicht irgendeinem unserer Kinder oder Verwandten vererbt werden, sondern die Einwohner und ihre Nachkommen mögen nach unserem Ableben ebenso wie wir jetzt nach freiem Willen zu diesen Landen gewählt sind, so oft die Lande frei werden, die Entscheidung behalten, dann eines von unseren Kindern zum Herrn zu wählen, und wenn kein Kind da sein sollte, was Gott verhüten möge, einen unserer rechten Erben zu wählen. Der in der beschriebenen Weise Gewählte soll seine Lehen nachsuchen und von seine Lehnsherren, von denen sie zu Lehen gehen, empfangen und tun, wie es sich nach Recht gebührt. Damit solche Wohltat und Gunst der Einwohner dieser Lande ihnen und ihren Nachkommen nicht nachteilig, sondern für ewige Zeiten förderlich und nützlich sei, sollen sie insgesamt und jeder einzelne von ihnen - er sei geistlich oder weltlich - nicht verpflichtet sein, uns außerhalb dieser Lande zu folgen, zu dienen oder Hilfe zu leisten. Ebenso sollen wir niemand außerhalb der genannten Lande in Sachen, die Leben oder Gut betreffen, vor uns zu Gericht laden, sondern jeder soll sein Recht in solchen Sachen innerhalb des Landes suchen wie es sich gebührt. Wenn wir um des Friedens willen und zum Wohle dieser Lande Krieg beginnen, dann mit Rat, Zustimmung und Willen der gemeinen Räte dieser Lande. Wenn aber jemand außer- oder innerhalb des Landes diese vor- oder nachgeschriebenen Artikel verletzen wollte, sollen und wollen wir dem entgegentreten, und jeder soll verpflichtet sein, getreu dabei zu helfen, diese Urkunde und Vereinbarung in allen ihren Stücken zu schützen. Wir, unsere Erben und Nachkommen sollen und wollen auch den Einwohnern dieser Lande samt und sonders - ausgenommen unseren eigenen Bonden und Lansten, soweit sie nicht versetzt und verpfändet sind - ohne freundlichen Willen, Zustimmung und einträchtige Genehmigung aller geistlichen und weltlichen Räte und der Mannschaft dieser Lande weder Schatzung noch Bede auferlegen. Wir wollen und sollen auch alle Schulden und Verpflichtungen unseres seligen Oheims Adolf, vormals Herzogs zu Schleswig, bezahlen (und übernehmen). Und wenn wir auf Wiederkauf verkaufte, versetzte oder verpfändete Güter dieser Lande einlösen wollen, wollen und sollen wir es mit unserem eigenen Gelde tun. Wir geloben auch, und wollen und sollen alle Urkunden unseres genannten seligen Oheims anerkennen, die es mit Recht anzuerkennen sich gebührt. Wir und unsere Nachkommen sollen unseren Frauen keine Güter in diesem Lande ohne Rat und Zustimmung aller unserer Räte des Landes übereignen oder verpfänden. Wir geloben, nach Rat, Willen und mit Zustimmung unserer Räte im Herzogtum Schleswig als Drost über das Herzogtum stets einen landeseingeborenen Mann zu haben, der alle Sachen entscheiden soll, deren Entscheidung ihm nach Ausweis des Rechts zusteht, und ebenso über Holstein und Stormarn einen Marschall zu haben, der ebenfalls sein Amt gebührend versieht. Den Drosten und den Marschall sollen wir versorgen, soweit sie ihr Amt ausüben, und ebenso diejenigen, die sie als ihre Räte zu sich fordern, so, wie wir mit ihnen übereinkommen. Unser Drost und Marschall sollen jährlich in den Gegenden des Landes, wo es am nötigsten ist, öfters Ding und Recht halten. Wir wollen und sollen auch selbst in jedem Jahr und in jedem Land, wenn wir nicht behindert sind, einmal Landgericht abhalten und dann alle wichtigen Klagen hören und sie nach dem Rat unserer Räte entscheiden. Unser Drost und unser Marschall sollen im Gericht vor allen Dingen Gott vor Augen haben und, sofern ihnen ihre Ehre, ihr Ruf und ihr Gut lieb sind, sich davor hüten, Gunst und Gabe für Recht zu nehmen. Wenn sie dessen überführt würden, würden wir es aufs schärfste richten. Deshalb soll jeder Drost und Marschall uns bei den Heiligen schwören, dass sie so richten wollen, wie sie es nach bestem Wissen und Befragen können und dass sie weder Gunst noch Gabe dafür nehmen. Darum gebieten wir allen unseren Räten, Vögten und Untertanen jetzt und für künftige Zeiten, das sie, wenn jemand unserem Drosten oder Marschall Gewalt antun wollte, ihnen beistehen und helfen, ihre Rechte zu schützen, wo und wann sie dies erbitten werden. Diese Lande geloben wir mit allen unseren Kräften in gutem Frieden zu erhalten und dass sie ewig zusammen (und) ungeteilt bleiben. Deshalb soll niemand den anderen befehden, sondern jeder soll sich am Recht genügen lassen. Damit solcher Friede desto besser erhalten werde, sollen und wollen wir als unsere Amtleute wie Drost, Marschall, Schenk, Küchenmeister, Vögte und dergleichen in unseren Landen nur Landeseinwohner haben und ihnen und niemand anderem unsere Schlösser, Burgen und Lehen geben. Wenn wir in diese Lande ziehen wollen, sollen unsere Drost, Marschall, Amtmänner und Vögte des Landes uns hinreichend Diener stellen, die bei uns antreten und bei uns bleiben, solange wir uns in diesen Landen aufhalten wollen. Wir wollen die Lande auch durch zahlreiches Gefolge und durch Bewirtung für uns, unsere Frau oder unsere Kinder in keiner Weise beschweren, sondern sollen alle unsere Zehrung und den Hofstaat von unseren Renten bestreiten. Den 'Pflugmann' oder 'Hausmann' soll niemand bei Strafe des Landfriedens berauben oder brandschatzen, auch wenn sein Herr befehdet würde. Nachdem die Einwohner dieser Lande uns so große Gunst, Wohlwollen und Freundschaft erwiesen haben, geloben wir ihnen und ihren Nachkommen, sie alle schadlos zu halten im Hinblick auf alle Ansprüche, Fehden und Angriffe, die erfolgen könnten, 1. wenn einige sagen sollten, Anrecht an diesen Landen, insgesamt oder einzeln, zu haben, und zwar wegen der Ansprüche unserer lieben Brüder und der Herren von Schauenburg, 2. auch wenn jemand Lehnsherr der Lande Holstein und Stormarn insgesamt oder im besonderen zu sein glaubte, aber 3. auch dann, wenn jemand jetzt meinen sollte, mit einigen Teilen dieser Lande aus kaiserlicher oder aus welcher Macht immer, geistlicher oder weltlicher, belehnt zu sein. Wenn Räte dieser Lande mit dem Drosten und Marschall zum Nutzen der Lande oder einzelner Gebiete etwas gebieten, festsetzen, verfügen oder mit Nachbarn dieser Lande Frieden schließen, sollen und wollen wir alles bis zu unserer Hinkunft aufrecht und festhalten und uns in den Angelegenheiten dann nach Rat unserer Räte und nach der Sachlage verhalten. Wir lassen hiermit auch zu und genehmigen kraft dieser Urkunde, dass der Drost und der Marschall oder unsere Räte die Zuwiderhandelnden verfolgen und richten mögen. Auch wollen und sollen wir nach Kräften darauf achten, dass man in dem Herzogtum das Lovbuch halte, sofern es gegen Artikel dieser Urkunde nicht verstößt. Die Schlösser der Lande soll man von den Einkünften unterhalten, und wenn eine rechtmäßige Brüche fällig wird, sollen unsere Vögte sie nach Landrecht oder mit Güte, aber nicht mit Gewalt einziehen. Hat jemand in Holstein und Stormarn hollisches oder anderes Recht, das er aufgeben will, so wollen wir solches auf seine Bitte aufheben und ihm Holstenrecht gewähren. Was ein Geistlicher oder ein Mitglied der Ritterschaft zum eigenen Bedarf und nicht zum Handel haben will, braucht er in diesen Landen nirgends zu verzollen. Unsere Vögte in diesen Landen sollen die Schlösser und Städte uns und nach unserem Ableben unseren Räten zu getreuer Hand halten. Diese halten sie weiterhin zu getreuer Hand für den, der dann nach vorbeschriebener Weise Herr in diesen Landen wird. Wenn innere oder äußere Feinde diese Lande mit Gewalt verwüsten wollten oder gegen das Landrecht handelten, können unsere Drost, Marschall und Räte in unserer Abwesenheit unsere Untertanen versammeln und solche Gewalt und solchen Schaden abwenden. Dabei soll jeder helfen. In unserer Abwesenheit können unser Drost und Marschall bis zu unserer Ankunft anordnen, was ihnen zum Nutzen des Landes zu sein scheint. Alle die genannten Artikel schwören wir bei den Heiligen getreu und nach bestem Vermögen stetig und fest zu halten, und wir geloben ferner den ehrwürdigen und würdigen Herren Prälaten, der Ritterschaft und allen Einwohnern des Herzogtums Schleswig und der Lande Holstein und Stormarn und zu getreuer Hand den Räten dieser Lande für uns, unsere Erben und Nachkommen, alle die genannten Artikel und Stücke und ein jedes für sich stetig und fest, unverbrüchlich und ohne Arg zu halten. Dafür haben wir unser königliches Sekretsiegel unter diese Urkunde hängen lassen. Und zu größerer Bekundung haben wir Johannes von Aarhus, Kanutus von Viborg, Jacobus von Börglum, Hinricus von Ripen, von derselben Gnade Bischöfe, Otte Nielssone, Erik Ottenssen, Hofmeister, Clawes Rennow, Marschall, Eggerd Frille, Niels Erikssone, Peter Howenschild, Knud Hinrikessone, Johan Biornssen, Strange Nielssen, Johan Oxe, Lodwich Nielssen, Johan Rantzow und Johan Frille, Ritter (und) Räte unseres genannten allergnädigsten Herren, unsere Siegel an diese Urkunde hängen lassen, die zu Ripen gegeben ist am nächsten Mittwoch nach dem Sonntag, an dem man in der heiligen Kirche Invocavit singt, nach der Geburt unseres Herren vierzehnhundert in dem sechzigsten Jahr. |