Paul Bartscherer/de
Als der König Christian der Vierte seine Flotte bemannte, kam auch ein landflüchtiger Mann aus Villeböl an der Königsau, der Paul Bartscherer genannt ward, heimlich zurück und ließ sich als Matrose annehmen.
Er kam auf die Dreifaltigkeit, und da nun der König verwundet ward, war da kein Chirurg auf der ganzen Flotte. Paul bot darum seine Hilfe an und machte seine Sache zu des Königs Zufriedenheit.
Nachdem dieser geheilt war, erlaubte er ihm, sich eine Gunst auszubitten. Da erzählte Paul, wer er sei und bat den König um Gnade. Diese ward ihm nicht allein gewährt, sondern auch ein Hof in Villeböl dazu geschenkt, den er frei von Abgaben so lange besaß als er lebte.
Er kam aber um in der Königsau. Man warnte ihn, sich ins acht zu nehmen, wenn er oft sich äußerst verwegen hinein wagte; aber Paul antwortete: 'Ach, hab ich doch so manche gefährliche Fahrt zur See gemacht; es müsste sein Schande sein, wenn ich in dieser Rinne ertrinken sollte!' Doch ertrank er gleich nach diesem Worten.
Er ward in der Kirche zu Karlslund begraben und eine ausgehauene Tafel meldet, dass er da ruht.
Noter
Karl Müllenhoff: Sagen Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, s. 72. (1921, Neudruck 1975)